Die deutsche Ruby-Mailingliste

Inhalt

  1. Allgemeines
  2. Technische Aspekte der Mailinglisten-Benutzung
    1. Ein- und Austragen
      1. Webinterface
      2. E-Mail-Interface
    2. Posten
    3. Archiv
    4. Sonstiges
  3. Listen-Etikette
    1. Kurzübersicht
    2. Die Todsünden
      1. Top-Posting
      2. Versteckte Antwortschnippsel
      3. PN statt öffentliche Antwort
      4. Feindliche Übernahme
    3. Empfohlene Etikette
      1. Keine HTML-E-Mails
      2. Zeilenlänge
      3. Betreffzeile
      4. Antwort auf den richtigen Post
      5. Ordentlich zitieren
      6. Signaturen
      7. Logdateien, ganze Programme u. ä.
  4. Glossar

I. Allgemeines

Eine Mailingliste ist ähnlich einem Webforum ein Medium, in dem eine Mehrzahl von Personen über ein bestimmtes Themengebiet diskutieren kann. Alle Nachrichten (Posts) an eine Mailingliste werden öffentlich archiviert, sodass sie jedermann zur Recherche zur Verfügung stehen.

Mailinglisten funktionieren ausschließlich über E-Mail und verfügen über eine eigene E-Mail-Adresse. Jeder Abonnent der Mailingliste erhält automatisch eine Kopie aller Nachrichten an die Mailinglisten-Adresse. Er richtet seine Antwort ebenfalls wieder an die Mailinglisten-Adresse usw.

Zur Teilnahme muss man sich in die Mailingliste eintragen. Dies und der gegenläufige Austragungsprozess wird unten bei den technischen Aspekten näher ausgeführt. Eine Teilnahme an der Mailingliste bedeutet eine Zustimmung zur Charta der Liste.

Die Verwendung eines guten E-Mail-Programms wird empfohlen; insbesondere ist es sinnvoll, Nachrichten, die der Mailingliste gelten, automatisch in einen eigenen Ordner filtern zu lassen, damit das eigene Hauptpostfach nicht geflutet wird. Ein gutes Programm mit allen erforderlichen Funktionen ist etwa Thunderbird, auch der Webmail-Client von Gmail wird den Anforderungen gerecht. Viele weitere Programme existieren; oft problematisch dagegen sind Microsoft Outlook und Outlook Express, da diese im Reintextmodus entweder keine oder sehr seltsame Zeilenumbrüche in die E-Mails einfügen, ohne dies dem Absender vorher anzuzeigen. Es erfordert einige Konfigurationsarbeit, diese beiden Programme korrekt einzustellen.

Es ist nicht erforderlich, zur Teilnahme an der Mailingliste dieses gesamte Dokument zu lesen. Es dient vielmehr als Referenz, auf die verwiesen werden kann. Sie sollten aber die Charta von ruby-de — sie definiert, welche Themen auf der Liste diskutiert werden können und welche Grundregeln gelten — sowie die Einleitung und Kurzübersicht über die Etikette lesen.

II. Technische Aspekte der Mailinglisten-Benutzung

1. Ein- und Austragen

Es gibt zwei Möglichkeiten, sich in die Mailingliste einzutragen bzw. auszutragen.

a) Webinterface

Wer noch nicht viel mit Mailinglisten zu tun hatte, sollte das Webinterface zur Verwaltung seines Abonnements benutzen. Zum Eintragen in die Liste dort einfach die eigene E-Mail-Adresse angeben und bestätigen. Es erfolgt danach eine Rückfrage per E-Mail an die angegebene E-Mail-Adresse, um Eintragungen durch Dritte zu verhindern. Zum Abschluss des Vorgangs muss auf diese Nachricht nur geantwortet werden.

Das Austragen erfolgt auf derselben Seite und folgt demselben Prozess.

b) E-Mail-Interface

Statt der Benutzung des Webinterfaces kann man zur Eintragung in die Liste auch eine E-Mail an die Adresse ruby-de-request@ruby-lang.org mit dem Betreff und Text „subscribe“ schreiben. Danach erfolgt dieselbe Rückfrage wie beim Webinterface.

Das Austragen erfolgt in demselben Prozess durch eine E-Mail an die Adresse ruby-de-request@ruby-lang.org mit dem Betreff und Text „unsubscribe“. Auch hier erfolgt wieder eine Rückfrage.

2. Posten

Eine E-Mail an die Liste schreibt man an die E-Mail-Adresse ruby-de@ruby-lang.org. Sie wird dann automatisch an alle Abonnenten der Liste weitergeleitet. Richten Sie Ihre Antworten daher auch stets an diese E-Mail-Adresse und nicht an den Verfasser einer Nachricht!

3. Archiv

Alle Nachrichten an die Mailingliste werden öffentlich archiviert. Das Archiv steht online zur Verfügung.

4. Sonstiges

Nachrichten an die Mailingliste sind auf eine maximale Größe von 40 KiB beschränkt, Anhänge eingeschlossen. Größere Anhänge sollten anderweitig (z. B. auf einen FTP-Server oder Cloud-Dienst) hochgeladen und verlinkt werden.

III. Listen-Etikette

Mailinglisten sind ein traditionelles Medium, in dem sich im Laufe der Jahrzehnte eine gewisse Etikette herausgebildet hat, die nicht nur dem Selbstzweck, sondern vor allem der Leserlichkeit dient. Eine Beachtung der Etikette führt zwar nicht automatisch dazu, dass ein Posting beantwortet wird. Je gröber die Missachtung der unten aufgeführten Regeln ist, desto wahrscheinlicher ist es allerdings, dass das Posting einfach ignoriert wird oder einen Rüffel mit der Bitte um Neu-Einsendung beantwortet wird.

Allgemein gilt: das eigene Anliegen sollte verständlich beschrieben werden. Dahinter treten (fast) alle anderen Regeln zurück. Niemand hat Zeit, stundenlang über Satzfetzen zu brüten, um deren Bedeutung herauszufinden. Daher schreiben Sie bitte in ganzen Sätzen mit Punkt und Komma, und bemühen sich um ordentliche Rechtschreibung. Dabei kommt es auf den Glaubenskrieg zwischen der neuen und der alten Rechtschreibung weniger an als darauf, dass die eigene Rechtschreibung einem konsistenten Muster folgt. Geheimtipp: wer sich mit der Groß- und Kleinschreibung nicht sicher ist — was okay ist — sollte alles klein schreiben. Das führt automatisch zu einer einheitlichen Schreibung und ist angenehmer zu lesen als wild geratene Großbuchstaben, die falsch platziert werden.

Die Mailingliste ist kein Platz für Beleidigungen, Verleumdungen und sonstige Herabsetzungen, die nach §§ 185 ff. StGB strafrechtlich verfolgt werden können. Wiederholtes Pöbeln führt zum Ausschluss von der Liste. Auch unterhalb der Grenze zur Strafbarkeit gilt das Gebot gegenseitigen Respekts.

Denken Sie immer daran: Sie treten hier öffentlich in Erscheinung. Verhalten Sie sich dem angemessen.

Die nachfolgend beschriebenen Regeln ergeben sich eigentlich aus dem gesunden Menschenverstand. Es sollte nicht erforderlich sein, sie zu kodifizieren. Um dennoch möglichen Unklarheiten vorzubeugen, sollen sie hier einmal ausführlich dokumentiert und begründet werden.

1. Kurzübersicht

Die Ausführungen in den folgenden Abschnitten bemühen sich um Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit. Wem das zu lang ist, der findet hier (oberflächliche) Abhilfe. Für weiterführende Informationen ist aber die Lektüre der Langversion empfohlen.

2. Die Todsünden

Zunächst eine Liste der Dinge, die man auf einer Mailingliste auf gar keinen Fall tun sollte. Die Missachtung der hier aufgeführten Regeln führt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem Rüffel.

a) Top-Posting

Als „Top-Posting“ bezeichnet man ein Posting, bei dem die Antwort vor dem Zitat steht.

Antwort: Weil es den Lesefluss umkehrt.

Frage: Warum wird Top-Posting nicht gern gesehen?

Die Erklärung ist ein übersetztes Zitat aus der Etikette für die FreeBSD-Mailinglisten.

Falsch ist demnach folgendes Beispiel:

danke für die schnell antwort, dude ;)
okay...

Am 7. Dezember 2016 schrieb Manchotix <manchotix@forum.ruby-portal.de>:
Hallo
Also was genau das ist steht hier im ersten Satz schon drin.

http://api.rubyonrails.org/classes/ActiveRecord/FixtureSet.html

Am 7. Dezember 2016 schrieb hidden <hidden@forum.ruby-portal.de>:
hallo leute,

kann mir jemand erklären, was genau die "fixtures" sind? irgendwie
verseh ich es nicht, wenn ich es google.

was ist "one" und was ist "zwo"?

unter test /fixtures...

danke euch

Richtig ist es so:

Am 7. Dezember 2016 schrieb Manchotix <manchotix@forum.ruby-portal.de>
> Also was genau das ist steht hier im ersten Satz schon drin.
> http://api.rubyonrails.org/classes/ActiveRecord/FixtureSet.html

danke für die schnell antwort, dude ;)
okay...

b) Versteckte Antwortschippsel

Es ist sicher gut gemeint, seine Antwort unter dem Satz zu platzieren, auf den man sie bezieht. Das ist, wie unten noch gezeigt werden wird, sogar empfohlen. Man kann das aber auch so machen, dass maximale Unleserlichkeit entsteht, weil der Leser auf eine lustige Ostereiersuche nach der Antwort geschickt wird, die sich irgendwo in einem großen Zitat verbirgt.

Das folgende ist daher falsch:

Am 5. Dezember 1783 schrieb Immanuel Kant <ikant@example.org>:
> Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer, sich aus der ihm
> beinahe zur Natur gewordenen Unmündigkeit herauszuarbeiten. Er hat sie
> sogar lieb gewonnen, und ist vor der Hand wirklich unfähig, sich
> seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den
> Versuch davon machen ließ. Satzungen und Formeln, diese mechanischen
> Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Mißbrauchs seiner
> Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden
> Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den
> schmalesten Graben einen nur unsicheren Sprung thun, weil er zu
> dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher giebt es nur
> Wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes
> sich aus der Unmündigkeit heraus zu wikkeln, und dennoch einen
> sicheren Gang zu thun.
> Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es
> ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn da
> werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten
> Vormündern des großen Haufens, finden, welche, nachdem sie das Joch
> der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen
> Schätzung des eigenen Werths und des Berufs jedes Menschen selbst zu
> denken um sich verbreiten werden.
Das ist viel zu optimistisch.
> Besonders ist hiebei: daß das
> Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch gebracht worden,
> sie hernach selbst zwingt darunter zu bleiben, wenn es von einigen
> seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu
> aufgewiegelt worden; so schädlich ist es Vorurtheile zu pflanzen, weil
> sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die, oder deren Vorgänger,
> ihre Urheber gewesen sind. Daher kann ein Publikum nur langsam zur

So ein Quatsch.
> Aufklärung gelangen. Durch eine Revolution wird vielleicht wohl ein
> Abfall von persönlichem Despotism und gewinnsüchtiger oder
> herrschsüchtiger Bedrükkung, aber niemals wahre Reform der Denkungsart
> zu Stande kommen; sondern neue Vorurtheile werden, eben sowohl als die
> alten, zum Leitbande des gedankenlosen großen Haufens dienen.

Richtig ist ein auf die relevanten Passagen zurechtgestutztes Zitat:

Am 5. Dezember 1783 schrieb Immanuel Kant <ikant@example.org>:

> Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den
> eingesetzten Vormündern des großen Haufens, finden

Das ist viel zu optimistisch.

> so schädlich ist es Vorurtheile zu pflanzen, weil
> sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die, oder deren Vorgänger,
> ihre Urheber gewesen sind

So ein Quatsch.

c) PN statt öffentliche Antwort

Eine E-Mail an den Thread-Ersteller persönlich statt an die Mailingliste bezeichnet man als „persönliche Nachricht“, kurz PN (oder englisch PM für „personal message“). Eine PN ist nur dann angebracht, wenn Sie mit dem Thread-Ersteller privat weiterdiskutieren wollen. Das sollte begründet werden, denn eine private E-Mail enthält der Öffentlichkeit Informationen vor, die sonst im Archiv der Mailingliste auftauchen würden.

Jedes halbwegs vernünftige E-Mail-Programm erkennt Mailinglistenposts als solche und bietet einen eigenen Knopf „An Liste Antworten“ oder „An Alle Antworten“ (Thunderbird) an, der automatisch dafür sorgt, dass die Antwort an die Mailingliste geht. Einfach nur „Antworten“ anzuklicken führt häufig dazu, dass eine PN geschrieben wird, weil nur der Poster als Adressat aufgeführt wird.

Nicht erforderlich ist es auch, sowohl dem Poster als auch der Mailingliste die Antwort zu schreiben. In 99% aller Fälle hat der Poster die Mailingliste auch abonniert. Er würde also zwei Kopien der E-Mail erhalten. Das nervt.

d) Feindliche Übernahme

Als „feindliche Übernahme“ (engl. „thread hijacking“) bezeichnet man das Anhängen einer völlig themenfremden Nachricht an einen bestehenden Thread. Im schlimmsten Fall wird nicht einmal die Betreffzeile der E-Mail angepasst. Diese Unart bricht eine der wichtigsten Grundregeln von Mailinglisten: pro Thread nur ein Thema. Teilnehmer verfolgen verschiedene Themen mit verschiedenem Interesse und berücksichtigen bestimmte Themen nicht. Wer eine themenfremde Nachricht an einen Thread anhängt, der (zer-)stört die laufende Diskussion und belästigt die Diskutanten mit etwas, das sie an dieser Stelle nicht lesen wollen. Als Leser fühlt man sich von solchem Verhalten überrumpelt.

3. Empfohlene Etikette

Die nachfolgend beschriebenen Regeln sind empfohlen, weil sie sich in der jahrzehntelangen Tradition von Mailinglisten bewährt haben und maximale Leserlichkeit garantieren, die die Chance, dass der eigene Beitrag gelesen wird, erheblich erhöht.

a) Keine HTML-E-Mails

Schalten Sie in Ihrem E-Mail-Programm HTML ab, wenn Sie an die Mailingliste schreiben. HTML wird aus Sicherheitsgründen nicht in das Archiv aufgenommen, was ihren Beitrag für spätere Hilfesuchende nutzlos macht. Viele erfahrene Programmierer nutzen zudem textbasierte E-Mail-Programme wie mutt, die HTML-E-Mails nur bedingt anzeigen können (dafür aber eine Reihe anderer Vorteile bieten). Da das ja gerade die Leute sind, von denen Sie eine Antwort haben oder mit denen Sie eine Diskussion beginnen wollen, sollten Sie darauf achten. Ein gutes Argument benötigt im Übrigen auch nicht fünf verschiedene Schriftgrößen, drei Fontfamilien und sechs Farben.

Das soll nicht heißen, dass die Posts gar keine Formatierung enthalten sollten. Es gibt gängige Reintext-Formatierungen, die von guten E-Mail-Programmen automatisch visuell umgesetzt werden, ohne, dass man gleich einen ganzen Webbrowser benötigt.

Ein schön formatierter Post sieht etwa so aus:

Am 1.1.2017 schrieb irgendwer <irgendwer@example.com>:
> Irgendwas
> Zweite Zeile

Ich halte diese Annahme für *grundfalsch*. Die inneren Zusammenhänge
werden völlig verdreht. A muss auf B /folgen/, nicht umgekehrt. Das
ergibt sich schon aus der Dokumentation[1], aber hier noch mal extra:

1. Ist A größer B, muss B kleiner A sein.
2. Ist B aber kleiner A, gilt C != A.
3. C und D stehen somit in einem Abhängigkeitsverhältnis.

Folgend ein Beispielprogramm:

    def foo
      puts "Hello world!"
    end
    foo

Ist das jetzt klarer?

[1]: http://example.com

b) Zeilenlänge

Zeilen sollten bei ca. 65 Zeichen umbrochen werden, spätetens bei 80 Zeichen. Danach wird es unleserlich. Bitte prüfen Sie, ob Ihr E-Mail-Programm das automatisch macht (etwa Thunderbird) oder nicht (etwa Outlook). Ändern Sie die Einstellungen entsprechend, installieren Sie ein Plugin oder setzen Sie die Zeilenumbrüche manuell.

Falsch sind solche überlangen Zeilen:

Im Grunde also nur eine Klasse die bei Testings in Ruby on Rails verwendet werden um kleinere Datenmengen oder bestimmte Daten aus einer Datenbank im Test leicht zu verbauen ohne eine Test-DB oder die echte DB zu verwenden.

Richtig ist es, bei ca 65 Zeichen umzubrechen:

Im Grunde also nur eine Klasse die bei Testings in Ruby on Rails
verwendet werden um kleinere Datenmengen oder bestimmte Daten aus
einer Datenbank im Test leicht zu verbauen ohne eine Test-DB oder die
echte DB zu verwenden.

c) Betreffzeile

Die Betreffzeile sollte einen sinnvollen Betreff enthalten. Ein Betreff ist sinnvoll, wenn er eine Idee vom Inhalt der Nachricht gibt und dabei so spezifisch wie möglich ist. Eine Mailingliste wird von vielen Leuten gelesen, und nicht alle Leute lesen alle Nachrichten. Mental oder sogar technisch werden die Nachrichten herausgefiltert, die Themen betreffen, mit denen man sich selbst nicht befasst. Nichtssagende Betreffzeilen wie „HILFE!“ erfordern erst das Öffnen und Anlesen einer Nachricht, was dem Leser unnötige Arbeit aufbürdet und sollten daher vermieden werden. Besser ist eine möglichst spezifische Betreffzeile: „Hilfe beim Verstehen von Rails Blog-Tutorial“.

Threads können auf Mailinglisten mitunter recht lang werden und entwickeln für Seitenthemen — nicht für ganz andere Themen, siehe Todsünde Feindliche Übernahme) — Unterthemenbäume. Dann passt die ursprüngliche Betreffzeile nicht mehr. In solchen Fällen ändert man üblicherweise in einer Antwort die Betreffzeile und hängt die alte als „(war: alter Betreff)“ an. Gleichbedeutend mit „war“ kann engl. „was“ benutzt werden. Das ermöglicht jemandem, der das Archiv liest, sofort zu erkennen, dass hier die Diskussion in ein Seitenthema abgedriftet ist, ohne erst die einzelnen Nachrichten öffnen zu müssen. Bei nachfolgenden Antworten kann man das weglassen und nur noch den neuen Betreff benutzen.

Die Betreffzeilen von Ankündigungen — etwa Programmveröffentlichungen — sollten mit „[ANN]“ beginnen. Dies ermöglicht eine leichte Filterung.

d) Antwort auf den richtigen Post

Eine Antwort verfasst man immer zu einem bestimmten Post, keinesfalls immer nur zu dem Ursprungspost. Dadurch entstehen die von alten Mailinglisten-Hasen so geschätzten Threadbäume, die den Diskussionsfaden abbilden. Ein Antworten immer nur auf den Ursprungspost macht das kaputt und hemmt die Übersicht im Archiv.

Technisch bedeutet das ein korrektes Setzen der Header In-Reply-To und References im Kopfbereich der E-Mail. Dies wird aber jeder E-Mail-Client automatisch richtig machen, wenn man nur auf die richtige Nachricht antwortet.

Ein ordnungsgemäßer Thread-Baum, bei dem alle diese Regel beachtet haben, sieht wie folgt aus (ein Beispiel von der OpenStreetMap-Mailingliste, angezeigt im Mailprogramm mutt):

Thread-Baum in mutt

Zu sehen sind insgesamt drei Threads, wobei der oberste im Bildschirmfoto abgeschnitten wurde. Der größte Thread mit dem Betreff „Verkehrsberuhigter Bereich - maxspeed“ unterteilt sich in zwei Hauptdiskussionsstränge, an denen jeweils mehrere Personen teilnehmen. Im zweiten Diskussionsstrang wird ein Seitenthema vertieft („Erlaubte Höchstgeschwindigkeit in DE“). Der mit „was“ angefügte Zusatz des ursprünglichen Betreffs ist nach der ersten Nachricht weggefallen (außer bei einem Teilnehmer, der das Löschen scheinbar vergessen hat).

e) Ordentlich zitieren

Auf Mailinglisten zitiert man nicht den ganzen Post, auf den man antwortet (dazu schon oben). Zitiert werden sollten genau die Ausschnitte, auf die man sich bezieht. Niemand will dieselben Texte immer und immer wieder lesen, was aber passiert, wenn ein dutzend Leute alle denselben Post vollständig zitieren. Daraus ergibt sich, dass man Antworten auch nicht ganz unten an ein langes Zitat anschließt, sondern genau dort seine Antwort platziert, wo sie semantisch hingehört.

Möchte man daher einen völlig neuen Gedanken in eine Diskussion einführen, kann es richtig sein, gar kein Zitat in den Post einzufügen.

Bezieht man sich auf einen größeren Abschnitt, empfiehlt es sich, den Abschnitt nicht gänzlich zu zitieren, sondern entweder Teile auszulassen und diese mit „[…]“ zu kennzeichnen oder gleich ganz eine Zusammenfassung in eckigen Klammern zu benutzen.

Falsch ist daher dies hier, obwohl kein Top-Posting vorliegt:

Am 5. Dezember 1783 schrieb Immanuel Kant <ikant@example.org>:
> Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer, sich aus der ihm
> beinahe zur Natur gewordenen Unmündigkeit herauszuarbeiten. Er hat sie
> sogar lieb gewonnen, und ist vor der Hand wirklich unfähig, sich
> seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den
> Versuch davon machen ließ. Satzungen und Formeln, diese mechanischen
> Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Mißbrauchs seiner
> Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden
> Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den
> schmalesten Graben einen nur unsicheren Sprung thun, weil er zu
> dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher giebt es nur
> Wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes
> sich aus der Unmündigkeit heraus zu wikkeln, und dennoch einen
> sicheren Gang zu thun.
> Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es
> ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn da
> werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten
> Vormündern des großen Haufens, finden, welche, nachdem sie das Joch
> der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen
> Schätzung des eigenen Werths und des Berufs jedes Menschen selbst zu
> denken um sich verbreiten werden.
> Besonders ist hiebei: daß das
> Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch gebracht worden,
> sie hernach selbst zwingt darunter zu bleiben, wenn es von einigen
> seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu
> aufgewiegelt worden; so schädlich ist es Vorurtheile zu pflanzen, weil
> sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die, oder deren Vorgänger,
> ihre Urheber gewesen sind. Daher kann ein Publikum nur langsam zur
> Aufklärung gelangen. Durch eine Revolution wird vielleicht wohl ein
> Abfall von persönlichem Despotism und gewinnsüchtiger oder
> herrschsüchtiger Bedrükkung, aber niemals wahre Reform der Denkungsart
> zu Stande kommen; sondern neue Vorurtheile werden, eben sowohl als die
> alten, zum Leitbande des gedankenlosen großen Haufens dienen.

Der Satz mit den Selbstdenkenden ist etwas lang.
Sonst bin ich einverstanden.

Richtig sieht es so aus:

Am 5. Dezember 1783 schrieb Immanuel Kant <ikant@example.org>:
> [...] Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende [...] finden, welche,
> [...] den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werths
> und [...] selbst zu denken um sich verbreiten werden.

Der Satz ist etwas lang geworden.

> [Revolutionen sind Unfug]

Hiermit bin ich einverstanden.

f) Signaturen

Eine Signatur ist ein kleiner Textblock am Ende jeder E-Mail einer Person, die üblicherweise mit der Zeichenfolge „-- “ (Minus Minus Abstand) eingeleitet wird. Gängige E-Mail-Programme stellen sie dann meist gräulich da. Signaturen sollten nicht übermäßig lang sein; eine feste Grenze gibt es nicht, aber zehnzeilige Signaturen sind wohl zu lang.

g) Logdateien, ganze Programme u. ä.

Größere Mengen an Daten gehören nicht in den Nachrichtentext, sondern in den Anhang dazu. Das gilt insbesondere für Logdateien und komplette, womöglich aus mehreren Dateien bestehende Programme.

Sind die Dateien allerdings sehr groß, dann ist auch ein Anhang nicht mehr richtig, da so mancher Freemail-Anbieter der Größe von einzelnen Nachrichten recht enge Grenzen setzt. In solchen Fällen sollten die betreffenden Dateien auf einen FTP-Server, eine Paste-Seite oder einen Cloud-Dienst hochgeladen und in der Nachricht verlinkt werden.

IV. Glossar

Charta
Sie definiert, welche Themen auf einer Liste erlaubt sind und welche nicht und welche Grundregeln gelten.
Followup
Ein Post, der als Anwort auf einen anderen Post an die Mailingliste gesendet wird.
OP
  1. „Originalpost“, der erste Post eines Threads.
  2. „Originalposter“, der Verfasser des ersten Posts eines Threads.
Post
Eine einzelne Nachricht an die Liste.
Posten
Einen Post an die Liste schicken.
Poster
Der Verfasser eines Posts.
PN, PM
„Persönliche Nachricht“ bzw. engl. „personal message“. Ein E-Mail, die als Antwort auf einen Post nicht öffentlich, sondern nur an den Verfasser geschickt wird.
Reply
Siehe PN
Thread
Alle Posts zu einem bestimmten Thema (und seinen Unterthemen).
Top-Posting
Siehe oben